Grün-Rote Landesregierung fördert Alkoholprävention in Freiburg

Veröffentlicht am 27.03.2015 in Pressemitteilungen

Projekt „Freiburg bei Nacht“ erweitert Präventionsprogramm „PräRIE“

Mit 48.400 Euro fördert die Grün-Rote Landesregierung das Projekt „Freiburg bei Nacht“ des Arbeitskreis Suchthilfe Freiburg und der Stadtverwaltung. Damit kann die Alkoholprävention bei Jugendlichen in Freiburg ausgebaut werden. „Freiburg bei Nacht“ ergänzt das Präventionsprogramm „PräRIE“ und setzt dabei vor allem auf die Ausbildung von jungen Menschen zu Multiplikatoren und die direkte Ansprache von Jugendlichen an den Wochenenden in der Freiburger Innenstadt.

Gabi Rolland (SPD): „Prävention ist der entscheidende Schlüssel zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol. „PräRIE“ leistet hier wichtige Arbeit, in dem es früh ansetzt und junge Menschen dort anspricht, wo sie sich aufhalten und Alkohol konsumieren“.Grünen Fraktionsvorsitzende Edith Sitzmann betont: “Die differenzierte Ansprache ist eine Stärke von „PräRIE“. Das vielfältige Angebot kann dank der Landesregierung jetzt weiter ausgebaut werden. Es ist gut, dass die Mittel des Landesförderprogramms in diesem Doppelhaushalt mehr als verdoppelt wurden“. 

Mit den neuen Fördermitteln können gleich mehrere Bausteine im Rahmen des Projekts „Freiburg bei Nacht“ umgesetzt werden:

  • „Street-Talk“ ist eine Befragung von jungen Menschen vor allem im Freiburger „Bermuda-Dreieck“ zu ihrem Ausgehverhalten, ihrem Alkoholkonsum und eventuellen Gewalterfahrungen auf Grund von Alkohol.
  • Im Projekt „Abgefahren“ werden studentische „Peerberater/innen“ und ältere Freiwillige ausgebildet und sind dann an Wochenende in den Straßenbahnen und an Haltestellen unterwegs und sprechen Jugendliche auf die Themen Alkohol und Gewalt an. „Abgefahren“ wurde 2013 vom Bundesgesundheitsministerium ausgezeichnet und wurde bisher aus Mitteln der Baden-Württemberg-Stiftung finanziert. Durch die neue Landesfinanzierung kann das Projekt fortgeführt werden.
  • In sogenannten Insider-Schulungen sollen in Zusammenarbeit mit Freiburger Jugendhäusern junge Menschen zu Multiplikator/innen ausgebildet werden. Sie lernen Risikomanagement, also den Umgang mit Alkohol, Strategien zur Konfliktlösung, bekommen aber auch Unterricht in Erster Hilfe.
  • Geplant ist außerdem ist eine Fachtagung zu Alkoholkonsum von Jugendlichen im öffentlichen Raum. Insbesondere Nutzungskonflikte auf öffentlichen Räumen und Plätzen sollen ein Thema sein.

Hintergrund:PräRIE ist das Freiburger Modellprojekt zur Etablierung einer Kommunalen Alkoholpolitik. Das Kooperationsprojekt zur Alkohol- und Gewaltprävention von Arbeitskreis Suchthilfe Freiburg (AKSF) und Stadt Freiburg, Amt für Soziales und Senioren arbeitet mit einer Kombination aus Prävention (ursachenorientiertes Vorgehen) und Intervention (situativer Ansatz). Es geht ebenso um Verhaltens- wie um Verhältnisprävention ("Kommunale Alkoholpolitik"). 

Mit dem Förderprogramm „Junge Menschen im öffentlichen Raum – Prävention von riskantem Alkoholkonsum“ werden in den kommenden beiden Jahren landesweit Projekte zur Alkoholprävention bei jungen Menschen mit insgesamt 1 Million Euro gefördert, das sind 600.000 Euro mehr als in den beiden Jahren zuvor. Etwa die Hälfte des Geldes ist für konkrete Projekte der Jugend- und Suchthilfe. Mit der anderen Hälfte werden Kommunen dabei unterstützt eigene Präventionskonzepte zu erarbeiten.