Freiburger Inklusionsprojekt "INTAKT" erhält Landesförderung

Veröffentlicht am 18.09.2015 in Pressemitteilungen

Rolland (SPD): "Ein konkreter Schritt hin zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vor Ort."

Im Rahmen des Förderprogramms „Impulse Inklusion“ des baden-württembergischen Sozialministeriums erhält das Projekt „INTAKT – inklusives Theateratelier mit Kulturtreff für Erwachsene und SeniorInnen“ des Arbeitskreises Behinderte an der Christuskirche als eines von 22 Modellprojekten finanzielle Unterstützung durch das Land. Das Projekt wird unter der Trägerschaft des Diakonischen Werks Freiburg ab Oktober 2015 bis Ende 2016 mit 28.500 Euro gefördert.  

Basierend auf den Erfahrungen, die der Arbeitskreis seit über 15 Jahren mit seiner festen inklusiven Theatergruppe "Die Schattenspringer" sammelt, geht man mit dem neuen Projekt einen Schritt weiter. Hierbei sollen erwachsene Menschen zwischen 40 und 80 Jahren mit und ohne einer geistigen, körperlichen oder Mehrfachbehinderung zusammenkommen, um sich ihren gemeinsamen generationenübergreifenden Interessen wie Theaterspiel, darstellende Kunst, bildnerische Kultur und Musik zu widmen. Im Vordergrund steht das unverbindliche Kennenlernen, die gegenseitige Wahrnehmung und das individuelle Erleben, was im Idealfall auch dazu führen soll, sich untereinander zu beleben. Das Projekt setzt sich zum Ziel, die soziale Situation von Menschen mit Behinderung zu verbessern, ihre Lebensqualität zu steigern und echte Integration zu erreichen. 

Geplant sind offene inklusive Theaterkurse und -workshops für Erwachsene mit und ohne Behinderung sowie ein offener inklusiver Kultur-Treff für alle Kulturinteressierten, die nicht Theater spielen, sondern Theater sehen wollen bzw. an anderen kulturellen Veranstaltungen, Ausstellungen oder Konzerten gemeinsam teilnehmen möchten. Die Inhalte werden von einer erfahrenen theaterpädagogischen sowie einer sozialpädagogischen Fachkraft gleichermaßen auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtet und bei Bedarf angepasst.  

SPD-Landtagsabgeordnete Gabi Rolland ist überzeugt: „Kultur und ganz besonders Theater kann auf niedrigschwelliger Ebene allein durch das gemeinsame Interesse daran verbinden. Ausgehend von der Vision einer Gesellschaft, zu der alle Menschen ganz selbstverständlich dazugehören, wird in dem richtungsweisenden Projekt die gezielte Schaffung gesellschaftlicher Teilhabemöglichkeiten für alle - unabhängig von Art und Umfang eventueller Einschränkungen - vorangetrieben." Dies sei ein konkreter Schritt hin zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vor Ort, so Rolland.

Hintergrund:
Gefördert werden innovative Projekte von Selbsthilfeorganisationen, Behinderteneinrichtungen, Kommunen und Vereinen, die das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen in Baden-Württemberg voranbringen wollen. Dafür stehen rund 1 Mio. Euro zur Verfügung. Im Jahr 2015 werden insbesondere solche Projekte gefördert, die den Inklusionsgedanken in den Bereichen Selbstbestimmtes Wohnen und Nachbarschaft aufgreifen und damit neue Wege des Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderungen außerhalb stationärer Angebote beschreiten.