Kritik an Schweizer Plänen: AKW Beznau wieder am Netz – Grenzwerterhöhung geplant

Veröffentlicht am 21.03.2018 in Pressemitteilungen

Nach über drei Jahren Stillstand darf einer der beiden Reaktoren im ältesten Atomkraftwerk der Welt, dem Schweizer AKW Beznau, wieder in Betrieb genommen werden. Diese Pläne stoßen auf vehemente Kritik der SPD-Landtagsabgeordneten Gabi Rolland (Freiburg) und Rainer Stickelberger (Lörrach).

„Auch wenn angeblich alle sicherheitsrelevanten Aspekte, die ein Wiederanfahren von Beznau rechtfertigen könnten, geprüft wurden, so fragen wir uns vor allem, wann dieser älteste Reaktor der Welt endlich abgeschaltet wird“, so die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Gabi Rolland und Rainer Stickelberger. Während die Stilllegung des AKW Fessenheim konkrete Formen annimmt, fehle für Beznau weiterhin eine konkrete Aussage zur restlichen Laufzeit und damit ein Abschaltdatum.

Nun plant die Schweizer Regierung, den zulässigen Dosisgrenzwert für radioaktive Strahlung um den Faktor 100 zu erhöhen und die Abschaltkriterien auf das Versagen der Kernkühlung zu beschränken. „Diese Pläne tragen sicher nicht dazu bei, das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Region zu stärken“, kritisieren Rolland und Stickelberger. Die SPD-Abgeordneten sehen durch diese Pläne vielmehr eine grenzüberschreitende und unhaltbare Zusatzgefährdung für die Bewohner des Dreiländerecks, da die bisherigen Sicherheitsanforderungen damit klar abgeschwächt und das erlaubte Risiko massiv erhöht würde. „Faktisch würde das zu einer weiteren Laufzeitverlängerung für die bereits sehr veralteten Atomkraftwerke wie in Beznau führen“, so Rolland und Stickelberger.

Um die Grenzwerterhöhung und damit auch die Gefahrzeitverlängerung für das AKW Beznau noch zu vermeiden, ruft der Trinationale Atomschutzverband TRAS zu Einsprüchen auf.