Ergebnisprotokoll Runder Tisch Klimaschutz am 4.5.2022 mit Rita Schwarzelühr-Sutter MdB

Veröffentlicht am 08.05.2022 in Aktuelles

Am 4.5. war die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin des Innern und für Heimat, Rita Schwarzelühr-Sutter MDB bei uns zu Gast. Sie sprach über die Rolle der Städte und Gemeinden im sozial-ökologischen Wandel.

 

 

Klimaschutz braucht die Kraft der Region – Warum Städte und Gemeinden die wahren Treiber des sozial-ökologischen Wandels sind

  • Klimawandel als einer der größten oder die größte Herausforderung der Menschheit → wichtig auf allen politischen Ebenen Maßnahmen zu ergreifen – Jahrbuch der Ökologie, „Zeitalter der Städte“ → Städte stehen im Mittelpunkt

  • Ban Ki Moon: (ehem. UN-Generalsekretär) sagte Städte seien die Orte, an denen der Kampf um nachhaltige Entwicklung gewonnen oder auch verloren wird.

    → Städte als Treiber des Anthropozäns/des menschengemachten Klimawandels

  • 21. Jh. als Jahrhundert der erbitterten Verteilungskämpfe oder als Jahrhundert der Nachhaltigkeit → entscheidet sich v.a. auch in den großen Ballungsräumen/Städten und Gemeinden; heute bereits mehr Menschen in Städten als auf dem Land; bis 2050 voraussichtlich 6,3 Mrd. Menschen, die in Städten wohnen.

  • 71% der energiebedingten Emissionen kommen aus den Städten, 37-49% der Anteil am Gesamtausstoßes von Treibgas von Städten → großes Verringerungspotential

  • Gleichzeitig sind Städte vom Klimawandel besonders betroffen – Temperatur in Städten im Schnitt 1 Grad höher, Schäden durch Starkwetterereignisse (u.a. durch Versiegelung) → wie gehen wir mit Infrastruktur (Wasser, Abwasser), Platzverbrauch, versiegelten Flächen und Wasserverbrauch (Grünanlagen, blaues Band) um?

 

Städte als Betroffene und Verursacher als Schlüsselfiguren der Klimawende; wie können wir die Städte unterstützen?

  • Bei der Entwicklung von Städten Nachhaltigkeit einbauen, bei Ausweisung neuer Wohngebiete, bei der Stadtsanierung (wie Städte resilient gegen Klimaveränderung machen?), wie gestaltet man Städte mit weniger Treibhausgasen; Klassiker Gebäude (graue Energie, Wärmeenergieverbrauch), aber auch Mobilität; wie schaffen wir Akzeptanz für diese Maßnahmen?

  • Höhe CO2-Preis intensiv diskutiert in der Vergangenheit; Einführung des CO2-Preise 25 Euro/t, d.h. Bei Sprit ca. 7 ct/k. Im vergangenen Jahr um ca. 70ct gestiegen; keine langsame Entwicklung, auf die wir uns einstellen können, sondern disruptive Entwicklung, daher müssen wir → CO2-Preis richtig nun aber auch Entlastung voranbringen für gestiegene Kraftstoffpreise (nicht mit Gießkanne, sondern für die, die am meisten betroffen sind);

  • Energieverbrauch in Städten wie nun Umstieg in Städten leisten leisten (Nuklearkraftwerke helfen hier nicht) im Nahwärmebereich ohne Fehlinvestitionen

    → das bedeutet, dass wir intensiv in Energieeffizienz investieren müssen bei den Gebäuden und bei der Wärmeversorgung (Nahwärmenetz-Alternativen)

    → Planungsbeschleunigung für Erneuerbare Energien voranbringen

    → Hoffnung auf höhere Akzeptanz für Erneuerbare Energien angesichts der stark gestiegenen Energiepreise

 

Auf den Vortrag von Rita Schwarzelühr-Sutter folgte eine Diskussion u.a. über die Notwendigkeit der Finanzierung von Projekten in Städten/Gemeinden durch Bund/EU, EU-Richtlinien, Rolle des ländlichen Raums in der Mobilität, die Frage nach der Notwendigkeit von Innovation und Umsetzung, dringender Bedarf an Sanierung von Altbestand, Konflikt zwischen Denkmalschutz und Photovoltaik-Anlagen.