Besuch von Yasmin Fahimi in Freiburg

Veröffentlicht am 27.08.2015 in Unterwegs

Auf ihrer Tour durch zahlreiche Städte am Oberrhein machte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi einen Zwischenstopp in Freiburg. In Begleitung von Gernot Erler MdB und Gabi Rolland MdL besuchte sie in der Universität das internationale Forschungskolleg FRIAS.

Nach kurzer Vorstellung des FRIAS (Freiburg Institute for Advanced Studies) durch Prof. Bernd Kortmann, wissenschaftlicher Direktor des Kollegs, gab Vizerektor Prof. Gunther Neuhaus eine allgemeine Übersicht über die Universität, ihre Profillinien zwischen Tradition und Innovation. Im Mittelpunkt der Präsentation sowie der anschließenden Diskussion stand das Thema der akademischen und der nichtwissenschaftlichen Personalentwicklung.

Yasmin Fahimi wies darauf hin, dass die SPD-Bundestagsfraktion bis 2021 die Schaffung von 1.500 Juniorprofessuren fordert. Auf Juniorprofessuren können Nachwuchswissenschaftler nach ihrer Promotion selbstständig forschen und lehren. Nach einigen Jahren und einer guten Bewertung können ihre Stellen dann entfristet werden. Mit diesem sogenannten „Tenure Track“ - einem schnellen Weg zur unbefristeten Professorenstelle - sind allerdings anders als ursprünglich geplant nur wenige Juniorprofessuren ausgestattet. Die SPD fordert nun, dass alle neuen Juniorprofessuren einen „Tenure Track“ haben sollen.

Prof. Neuhaus unterstrich die Vorzüge des neuen Hochschulfinanzierungsvertrags „Perspektive 2020“ in Baden-Württemberg. Von den rund 2,2 Mrd. Euro, die zusätzlich in die Grundfinanzierung der Landesuniversitäten fließen, kommt die Hälfte der Schaffung und Entfristung von Stellen zugute. Dennoch seien, so Neuhaus, zeitlich befristete Forschungs-projekte im großen Umfang auf Drittmittelförderung angewiesen.

Jun.-Prof. Stefan Günther machte darauf aufmerksam, dass die Zahl der Professuren generell begrenzt sei, so dass viele Wissenschaftler nach zahlreichen Projektverträgen an einer Universität häufig im Alter von 45, 50 Jahren vor dem beruflichen Nichts stünden. Dr. Helmut Waller, Personalrat, warb dafür, die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen der Angestellten im nichtwissenschaftlichen Bereich zu streichen. Von den Universitäts-absolventen würden 17% eine Stelle an einer Hochschule antreten. Deshalb regte Waller an, dass für Akademiker vor allem die Qualifizierung für Berufsfelder außerhalb der Universitäten ausgebaut werden müsse.

Yasmin Fahimi griff diesen Punkt auf und regte eine stärkere Vernetzung der wissenschaftlichen mit der beruflichen Ausbildung an. Dazu könnten etwa Kooperationen der Universitäten mit den Handwerks-, Industrie- und Handelskammern oder den Arbeitgeberverbänden beitragen.