Rolland: „Bei Bekämpfung der Tigermücke müssen die Anstrengungen intensiviert werden.“

Veröffentlicht am 28.08.2019 in Pressemitteilungen

In den Jahren von 2015 bis 2018 hat sich die Tigermücke am Oberrhein und darüber hinaus etabliert. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf einen Antrag (DS 16/6707) der umweltpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Gabi Rolland, hervor. Diese fordert nun eine verstärkte Sensibilisierung und nachhaltige Finanzierung.

Betroffen seien Siedlungsbereiche, Industriegebiete, Campingplätze, Kleingartenanlagen, Friedhöfe und Autohöfe von Lörrach bis in den Rhein-Neckarkreis, also auch Freiburg und Umgebung. Die Tigermücke wird über die Autobahn und die „Rollende Landstraße“ – der Lkw-Verladung auf die Schiene - von Süden her eingeschleppt und findet bei uns hervorragende Bedingungen für ihre Ausbreitung vor.
 
Zur Beseitigung der Tigermücke werden die betroffenen Anwesen im Rhythmus von zwei bis drei Wochen von Mitarbeitern der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. (KABS) aufgesucht. Dabei werden die Brutgewässer beseitigt oder mit einem Bakterium behandelt, um eine Vermehrung zu verhindern. Laut Landesregierung verweigern einige Eigentümer und Nutzer den Zugang zu privaten Grundstücken und Kleingartenanlagen. „Ich habe dafür kein Verständnis“, so die umweltpolitische Sprecherin Gabi Rolland. „Die Verweigerungshaltung auf lokaler Ebene zeigt, dass die Bevölkerung noch intensiver über die Gefahren der Tigermücke aufgeklärt werden muss. Wer sich als Einzelner verweigert, schadet am Ende sich selbst und anderen gesundheitlich.“
 
Die Gesundheitsämter wenden für die Bekämpfung einen mittleren bis hohen fünfstelligen Betrag pro Jahr aus. Auch Maßnahmen auf kommunaler Ebene belaufen sich in den betroffenen Regionen auf mehr als 100.000 Euro jährlich. Die Beseitigung der Tigermücke verursacht hohe Kosten.  „Durch den Klimawandel müssen wir in den nächsten Jahren mit einer Ausbreitung der Tigermücke rechnen. Die Landesregierung muss den Gesundheitsämtern und Kommunen deshalb stärker unter die Arme greifen. Deshalb ist zu begrüßen, dass sie eine Stärkung der Gesundheitsbehörden bei der Überwachung der Erkrankung und Implementierung von Frühwarnsystemen für erforderlich hält“, betont die SPD-Politikerin.

Den Antrag 16/6707 finden Sie unter: https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/6000/16_6707.pdf